Auch die Knäste in der Schweiz sind blühende Oasen. Das geht aus einem Bericht von Brigitte Hürlimann in der Neuen Züricher Zeitung hervor.
Eine Gefängniswärterin brennt mit einem Gefangenen durch. Ob ein gelebtes Verhältnis zwischen Schließerin und Knacki zu den Vollzugszielen gehört, kommentiert der Chefausbildner für Strafvollzugspersonal, Thomas Noll, aber so:
Auch die Resozialisierung des Gefangenen, immerhin eines der Hauptziele im Vollzug, gelingt schlecht, wenn die Mitarbeiter einen zu distanzierten Kontakt zu den Insassen pflegen. Die Aufseher sind auch Betreuer, das darf man nicht vergessen. Sie schliessen ja nicht bloss die Türen auf und zu.
Nun, liebe Schließerinnen in Moabit. Dann legt Euch mal ins Zeug! Für die Resozialisierung Eurer Betreuten. 😎
Mit Verlaub – aber nach der Schilderung handelt es sich um ein sehr unkonventionelles Praktikum auf dem Gebiet der Resozialisierung. Aufgrund der geschlechtlichen Ausdünnung innerhalb solcher Anstalten kann es zur Entwicklung einer Heterophobie kommen, welcher die fesche Schließerin unter Einsatz Ihres Berufslebens zuvorkommen will. Alle Achtung!
Vielleich schaut Herr Noll ab und zu mal heimlich zu. Monodirektionale Kameraüberwachung als technische Hilfestellung liegt sicherlich einsatzbereit vor. Notfalls hilft auch ein geübter Blick durch das Schlüsselloch bei zwischenmenschlichen Geräusche außerhalb der 2. Standardabweichung der örtlichen Üblichkeiten.
Wo Körper gefangen scheinen, ist die Liebe noch frei!